Unseriöse Kreditvermittler erkennen

Jeder Verbraucher, der einen Kredit sucht mit dem Vermerk „Kredit ohne Schufa“ oder „schufafreie Kredite“ ist verzweifelt. Mögliche Kreditgeber fragen nach der Bonität, daraufhin erfolgt keine Kreditzusage. Ein Darlehen über die Hausbank zu bekommen, ist ebenso aussichtslos. Der Dispo ist selbstverständlich bis zum letzten Cent genutzt. Ein Blick ins Internet und was sieht man: Kredite werden vergeben, der Schufa-Eintrag ist kein Thema.

Die Angebote tragen den gleichen Charakter; es wird allgemein kurz auf die exorbitanten Zinsen hingewiesen. Die Zusage von mehreren Finanzgebern liegt vor, und zwar nach nur 10 Minuten Überprüfung eines Kunden, der nicht kreditwürdig ist und über einen negativen Schufa-Eintrag verfügt.

Häufig kommen Kreditgeber aus dem Ausland ins Spiel, überwiegend aus der Schweiz. Ausländische Banken haben tatsächlich keinen Einblick in die Schufa, das entspricht den Tatsachen.

Der seriöse Kreditgeber verlangt jedoch eine Haushaltsrechnung, Kopien des Arbeitsvertrages, Beweise der monatlichen Einnahmen und exakte Angaben über die monatlichen Ausgaben. Werden diese Belege nicht angefordert, ist äußerste Vorsicht geboten.

Was bietet ein Kreditvermittler?

Der Kreditvermittler bietet kein Darlehen an und darf keine Zusagen geben, er ist lediglich Vermittler und stellt die entsprechenden Kontakte her. Der Vermittler hat keinen direkten Einfluss auf die Kreditvergabe.

Achtung: Gebühren-Falle

Für seine Bemühungen verlangt der unseriöse Kreditvermittler erhebliche Gebühren. Die Kosten sind unterschiedlich, die Kostenspanne reicht von mindestens 100 Euro bis zu 400 Euro und mehr.

Obwohl der Kredit nicht zustande kommt, stellt der Vermittler die „Bearbeitungsgebühren“ in Rechnung. Er redet sich heraus, dass einige Kreditgeber eine unverbindliche Kreditzusage erteilten aufgrund der Angaben des Kunden.

Vorsicht bei Nachnahme-Sendungen

Eine perfide Masche sind die Nachnahme-Sendungen. Dem Kreditnehmer wird mitgeteilt, dass die Vertragsunterlagen unterwegs sind, der Kredit wurde angeblich bewilligt. Die Nachnahme-Sendung mit den vermeintlichen Unterlagen muss bei Übergabe eingelöst werden, andernfalls geht die Sendung an den Absender zurück.

Der Kreditsuchende erhält im Gegenzug nichtssagende unwichtige Papiere über eine unerwünschte Finanzsanierung. Die Nachnahmegebühr beträgt mindestens 100 Euro, ist jedoch häufig wesentlich höher.

Ein Darlehen wird nirgends erwähnt, das Resultat; es gibt keinen Kredit, der Vermittler ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gesprächsbereit. Der Kreditnehmer hat nun weitere Schulden angehäuft.

Keine Vorauszahlungen tätigen

Der Anspruch auf Vergütung besteht nur dann, wenn ein Kredit genehmigt und das Geld überwiesen wurde.

Hausbesuche vermeiden

Hausbesuche sind meist unseriöse Versuche, dem Verbraucher noch mehr Geld zu entlocken, bevor eine Kreditzusage vorliegt. Der Vermittler ist der Meinung, man könnte sich ja Geld leihen. Er drängt auf sofortige Barzahlung seiner Ausgaben, er hat ja den Antragsteller zu Hause aufgesucht. Es sind Benzinkosten angefallen, die Zeit wird ebenso berechnet und nicht nachvollziehbare Vertragsunterlagen.

Kein Abschluss unnötiger Versicherungen

Unerwünschte Versicherungen gehören ebenfalls zum Katalog der falschen Versprechungen. Der Vermittler macht darüber hinaus den Abschluss bestimmter Versicherungen von der endgültigen Kreditvergabe abhängig. Die Zwangslage des Kreditsuchenden wird gnadenlos ausgenutzt.

Gebühren ja – nach verbindlicher Zusage des Darlehens

Namhafte und seriöse Einrichtungen vermitteln Kredite auch für Verbraucher mit geringem Einkommen. Die entstandenen Kosten werden nach Zusage des Kredites dem Kreditnehmer in Rechnung gestellt.

Ein schriftlicher Vertrag, der vom Kreditgeber und Kreditnehmer unterschrieben wird, muss vorliegen. Ohne diesen Kreditvertrag ist die Kreditvergabe nicht möglich. Hier wird unter anderem die Vermittlerprovision ausgewiesen, sowie alle anderen anfallenden Kosten.

Die Merkmale eines unseriösen Kreditvermittlers

  • Es wird sofortige Hilfe versprochen, das geringe Einkommen spielt keine Rolle, Sicherheiten sind nicht notwendig. Die Bonität steht ebenfalls nicht im Fokus.
  • Beim Erstgespräch werden Auslagen geltend gemacht.
  • Beim Hausbesuch, der auf Drängen des Vermittlers stattfindet, werden dem Kreditnehmer Papiere in Eile vorgelegt. Die Unterschrift muss sofort erfolgen, die Papiere werden wieder mitgenommen, reine Formalität versteht sich. Der Zeitdruck ist unübersehbar, der Vermittler hat keine Zeit, muss den Tag noch etliche Kunden besuchen und drängt auf sofortige Entscheidung. Schließlich ist dieser unsagbar günstige Kredit morgen nicht mehr im Programm, es eilt.
  • Unnötige überhöhte Kosten zu verlangen, ist typisch für den zweifelhaften Vermittler.
  • Zusatzprodukte, die unabhängig vom Kredit sind, werden dem Antragsteller aufgedrängt, um die Zusage des Darlehens zu erwirken.