Salzkonsum: Wie viel ist noch gesund?

Salz ist ein wichtiger Bestandteil unserer Nahrung und kommt in den meisten Lebensmitteln vor. Manchmal ist es in großen Mengen in Dingen enthalten, in denen man es am Anfang nicht vermuten würde.

So befinden sich in einer klassischen Tüten-Tomatensuppe etwa sechs bis acht Gramm Salz. Doch ohne Vergleichswerte kann man mit dieser Menge nicht viel anfangen.

Acht Gramm hört sich nicht nach viel an, doch ist eine Solche Menge an Salz noch gesund?

Welche positiven Einflüsse hat das Salz auf den Körper?

Kochsalz besteht aus Natrium und Chlorid. Das Chlorid spielt bei der Verdauung eine wichtige Rolle, da es ein Bestandteil der Verdauungssäfte ist. Das Natrium ist an der Reizübertragung von Nerven- und Muskelzellen beteiligt und regelt den Wasserhaushalt.

Es gibt Statistiken, die besagen, ein niedriger Salzkonsum führe zu einer früheren Sterblichkeit. Allerdings wurde die Relevanz dieser Ergebnisse noch nicht eindeutig geklärt und es gibt zahlreiche Fachleute, die sich kritisch zu ihnen äußern.

Wie viel Gramm Salz sollte man pro Tag zu sich nehmen?

An dem Beispiel der Tütensuppe kann man sehen, dass der tägliche Kochsalzbedarf eines Erwachsenen und eines Kindes ab elf Jahren schnell überschritten werden kann. Tatsächlich empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für sie einen Konsum von höchstens sechs Gramm pro Tag. Die Weltgesundheitsorganisation ist der Meinung, dass man den Konsum sogar nur auf fünf Gramm beschränken sollte.

Bei Kindern, die jünger als elf Jahre sind, sollte die Menge des täglichen Salzes im Verlaufe des Alters nur zwei bis fünf Gramm betragen. Dies sind Höchstwerte. Der Körper benötigt pro Tag eigentlich nur etwa 1,4 Gramm Kochsalz, um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten und mit ausreichend Nährstoffen versorgt zu sein.

Wie sieht die Realität aus?

Fast niemand schafft es, die tägliche Höchstgrenze des Salzbedarfs einzuhalten. Statistiken geben an, dass Männer pro Tag etwa zehn Gramm Salz essen und Frauen acht Gramm. Auch bei Kindern wurde beobachtet, dass sie meistens mehr Salz als geraten zu sich nehmen, da sie oft verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte essen, in denen eine hohe Menge Salz enthalten ist.

Was sind die Folgen eines zu hohen Salzkonsums?

Zu viel Salz wirkt sich mit der Zeit negativ auf unsere Gesundheit aus und kann zu Bluthochdruck führen. Normalerweise liegt der Blutdruck bei 120/80 mm Hg. Von Bluthochdruck spricht man ab einem Wert von 140/90 mm Hg. Dieser schädigt verschiedene Organe wie das Herz, die Nieren und die Blutgefäße. Im schlimmsten Fall kann es im weiteren Verlauf zu schweren Krankheiten, Herzinfarkten und Schlaganfällen kommen.

Das Gefährliche am Bluthochdruck ist, dass die meisten Personen ihn nicht bemerken und eine lange Zeit ohne Beschwerden mit ihm leben, bis bei einer Routineuntersuchung beim Arzt das Problem erkannt wird. Eine Studie besagt, dass im Schnitt jeder zweite Deutsche Bluthochdruck hat. Dabei spielt allerdings nicht nur ein zu hoher Salzkonsum eine Rolle, sondern eine allgemein ungesunde Ernährung und Lebensweise und zu viel Stress.

Ein zu hoher Salzkonsum soll des Weiteren die Entstehung von Magenkrebs fördern.

Was bedeutet salzsensitiv und salzresistent?

Geht es um den Salzkonsum, werden die Menschen in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Dabei gibt es diejenigen, die salzresistent sind, was bedeutet, dass ihnen ein zu hoher Salzkonsum keine gesundheitlichen Probleme bereitet. Sie können das überschüssige Salz ausscheiden, sodass kein Bluthochdruck entsteht.

Allerdings sind die meisten Menschen salzsensitiv und können das überschüssige Salz nicht abbauen.

Die Reduzierung von Salz in Lebensmitteln

Angesichts dieser Probleme und der weiten Verbreitung des Bluthochdrucks kommt man zu dem Schluss, dass der Salzkonsum reduziert werden sollte. In einigen Lebensmitteln stellt dies kein Problem dar. Untersuchungen haben ergeben, dass der Salzgehalt in Brot um ein Viertel reduziert werden kann, ohne das die Konsumenten einen geschmacklichen Unterschied feststellten.

Allerdings ist es nicht bei allen Lebensmitteln einfach, weniger Salz während der Produktion zu verarbeiten. Dies ist vor allem bei Fleisch- und Fischprodukten sowie Käse der Fall. Besonders bei Käse kann die Menge des Salzes von Sorte zu Sorte stark variieren. Hier hat das Salz einen Einfluss auf die Haltbarkeit und die Sicherheit des Produktes.

Es gibt zahlreiche Forscher und Institute, die sich mit dieser Problematik auseinandersetzen und versuchen, neue Möglichkeiten in der Herstellung zu entwickeln.

Wie kann man selbst seinen Kochsalzkonsum reduzieren?

In der Nahrungsmittelindustrie gibt es zwar immer neue Erkenntnisse und die Forschung ist ein großes Thema, doch im Allgemeinen ist jeder selbst für seinen Salzkonsum verantwortlich. Beim Einkaufen sollte man auf die Inhaltsstoffe der Lebensmittel achten und die Produkte miteinander vergleichen. Es empfiehlt sich, viel selbst zu kochen, da man dabei die Salzmenge gezielt kontrollieren kann.

Weniger Salz führt nicht gleich zu weniger Geschmack, sondern einem anderen, intensiveren Geschmack. Die Speisen schmecken nicht einfach nur salzig, sondern man kann den eigentlichen Geschmack des Lebensmittels wieder wahrnehmen. Die Geschmackspapillen benötigen zwei bis drei Monate Zeit, um sich an den neuen Geschmack zu gewöhnen, doch danach wird man das Salz nicht mehr vermissen.

Außerdem vergessen viele Menschen, dass man nicht nur mit Salz, sondern auch mit zahlreichen Gewürzen und Kräutern würzen kann. Dadurch kommt ein viel aromatischerer und interessanterer Geschmack zustande. Hier schließt sich nun auch wieder der Kreis durch das Beispiel der Tomatensuppe. Es ist kein großer Aufwand, seine Suppe selbst zu kochen und dabei auf eine angemessenen Salzmenge zu achten.

Man sollte aber nie vergessen, dass zu einer gesunden Lebensweise und der Vermeidung von Bluthochdruck sowie anderen Krankheiten nicht nur ein angemessener Salzkonsum gehört. Viele andere Faktoren wie Sport und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse spielen hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle.