NordVPN Erfahrungen

Wenn man sich im Netz auf die Suche nach VPN-Anbietern begibt, kommt man kaum an NordVPN vorbei. Das Unternehmen verspricht mit seinem Produkt eine gesicherte Anonymität durch Verschlüsselungstechniken auf militärischem Sicherheitsniveau, verbunden mit einfacher Bedienung. Gleichzeitig schützt das Programm vor lästiger Werbung und unerwünschter Schadsoftware.

In vielen Testberichten ging NordVPN immer wieder als Sieger hervor. Aber hält das Angebot von NordVPN wirklich das, was es verspricht? Wir haben den Anbieter einem Test auf Herz und Nieren unterzogen, das Ergebnis lesen Sie hier.

NordVPN Unternehmensportrait

Logo
UnternehmenTefincom & Co., S.A.
AdresseNo 8, Aquilino de la Guardia Street, IGRA Building, Panama City, Republic of Panama
Telefon-
E-Mail[email protected]
Websitehttps://nordvpn.com/de/

Der NordVPN-Dienst im Überblick

Das Unternehmen NordVPN wurde im Jahr 2012 gegründet und hat seinen Firmensitz in Panama. Dies mag zunächst nach einer zumindest physisch unerreichbaren Firmenadresse klingen, aber genau das ist ein wesentlicher Vorteil: Dort ist das Unternehmen nicht wie in vielen anderen Staaten der Welt gesetzlich dazu verpflichtet, auf Anfrage von Ermittlungsbehörden oder Geheimdiensten Nutzerdaten herauszugeben. Anders ausgedrückt: Es gibt in Panama keine Vorratsdatenspeicherung.

Die NordVPN-App ist für fast alle gängigen Betriebssysteme verfügbar: Windows, macOS, und Linux werden auf Desktops und Servern genauso bedient wie iOS und Android auf mobilen Plattformen. Das Besondere hierbei ist, dass die mobilen Apps keinen beschränkten Funktionsumfang bieten – alle Einstellungen der Desktop-Versionen gibt es auch in den Smartphone-Apps. Darüber hinaus sind Browser-Erweiterungen für Chromium-basierte Browser und Mozilla Firefox erhältlich.

Weltweit betreibt NordVPN über 5300 Server in rund 60 Staaten der Erde, allein rund 1500 VPN-Server werden in den USA unterhalten. Diese Verbreitung und die Serveranzahl ermöglicht eine hohe Verfügbarkeit und Performance von fast jedem Punkt auf der Welt aus.

Der NordVPN-Kunde kann mit seinem Useraccount simultan bis zu sechs Geräte aller Art (PC, Tablet, SmartTV, Router usw.) betreiben. Eine Begrenzung des Datenvolumens gibt es nicht. Der Anbieter hat zwar kein kostenloses Testangebot in seinem Programm, aber es gibt zumindest eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie.

Für echte Nerds und Power-User ist die Information wichtig, dass NordVPN sowohl P2P als auch Torrent-Services unterstützt. Für P2P-Connects werden sogar separate VPN-Server bereitgestellt.

Unschlagbar in puncto Sicherheit

Für die Verschlüsselung der Datenverbindungen setzt NordVPN die höchsten aktuell gängigen Standards. Über einen Router können sogar komplette Netzwerke geschützt werden, somit ist die Rückverfolgung eines Nutzers nahezu ausgeschlossen. Das Unternehmen selbst speichert nach eigener Aussage keinerlei Userdaten und man folgt einer „No-Log-Policy“.

Bedingt durch den Firmensitz in Panama haben staatliche Stellen anderer Länder auch keinen Zugriff auf die Kundendaten, die für Abrechnungszwecke notwendig sind. Zwar sind Angaben dieser Art nur schwer nachprüfbar, aber 2018 wurde die No-Logs-Richtlinie von NordVPN seitens der Auditgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG überprüft und verifiziert.

Somit kann festgehalten werden, dass sich NordVPN an strenge selbstauferlegte Datenschutzrichtlinien hält und von seinen Kunden nur Login- und Zahlungsdaten zur Abrechnung gespeichert hat. Zum Datenschutz und zur Datensicherheit trägt zusätzlich der Fakt bei, dass der technische Betrieb und die Abrechnung geografisch getrennt sind: Die technische Administration befindet sich im mittelamerikanischen Panama, während die Abrechnungen mit den Kunden auf der Mittelmeerinsel Zypern vollzogen werden.

Geschwindigkeit von NordVPN

In unseren Datenübertranguns-Tests fiel NordVPN mit überdurchschnittlichen Werten auf, die Ergebnisse waren allemal solide. Voraussetzung dafür ist naturgemäß eine sehr gute Internetverbindung auf der Nutzerseite. Die Datenrate im Downstream konnte durchaus überzeugen, der Geschwindigkeitsverlust gegenüber einer direkten IP-Verbindung fällt nicht allzu hoch aus.

Lediglich beim Upload bemerkten wir eine deutliche Bremse, insbesondere bei Ping-Anfragen lieferten einige Mitbewerber deutlich bessere Ergebnisse. Dies hängt aber auch damit zusammen, dass wir bei unseren Tests Server im außereuropäischen Ausland ausprobiert haben.

Bei geografisch nahegelegenen Servern innerhalb Deutschlands war so gut wie kein Geschwindigkeitsverlust festzustellen. Auf jeden Fall überzeugend waren die Verbindungsaufbau- und -abbruchzeiten zu den NordVPN-Servern, hier fielen unsere Messungen immer sehr gut aus.

Wie sieht es mit der Nutzerfreundlichkeit aus?
In seiner Eigendarstellung bezeichnet sich NordVPN als der am einfachsten zu nutzende VPN-Anbieter am Markt. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Die Einrichtung eines VPNs war früher eine Sache für Freaks, und auch heute muss man bei der Einrichtung von Routern, Gateways oder Server noch selbst Hand anlegen. Für den „Normal-User“ gibt es eine Reihe von Apps und Tools, mit denen sich der Einsatz von NordVPN mit wenigen Klicks erledigen lässt.

Die Apps lassen sich durchweg mit einem einzigen Klick installieren und verfügen über eine intuitiv benutzbare Oberfläche. Nach der Eingabe der persönlichen Login-Daten kann man die verschlüsselte VPN-Verbindung sofort nutzen.

Das jeweilige Verschlüsselungsprotokoll, das am besten zum Betriebssystem passt, ist bereits voreingestellt und auch das hauseigene Sicherheitstool CyberSec ist per Default aktiv, sobald man eine Verbindung aufbaut. CyberSec schützt vor Werbung und Schadsoftware.

Über eine interaktive Kartenansicht kann der User mit einem Klick (oder Fingertipp auf mobilen Geräten) auf einen Landes-Button eine Verbindung mit einem VPN-Server des jeweiligen Staates herstellen. Wie wir festgestellt haben, wählt die NordVPN-App dabei immer den Server mit der aktuell geringsten Auslastung aus, so dass für eine sinnvolle Lastverteilung und entsprechend hohe Verfügbarkeit jederzeit gesorgt ist.

Wer einen Router oder SmartTV mit NordVPN verbinden möchte (z. B. um Netflix USA zu schauen) oder manuell eine Linux-Maschine einrichtet, der findet auf der NordVPN-Website bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen, diese sind auch für Einsteiger gut verständlich.

Wo wir gerade bei Spezialanwendungen sind: In der NordVPN-Software lassen sich für bestimmte Anwendungen gezielt spezielle P2P-Server einstellen. Dies kann z. B. beim verschleierten Download von Torrents sinnvoll sein oder auch zum verschlüsselten Übertragen von Daten im P2P-Verfahren (beispielsweise zum Verbinden des Home-Office-PCs mit dem Computer am Arbeitsplatz in der Firma). Dies ist ein Ausstattungsmerkmal, dass man bei vielen Mitbewerbern im VPN-Sektor vergeblich sucht.

NordVPN und Netflix

Eine beliebte Anwendung von NordVPN ist das Schauen von Videostreaming-Angeboten aus dem Ausland. So werden attraktive Serienstarts häufig zuerst bei Netflix in den USA angeboten. Dieses Angebot kann jedoch außerhalb Nordamerikas nicht abgerufen werden, weil der Zugriff durch so genanntes Geoblocking gesperrt wird. Gelegentlich stößt man auch bei YouTube-Videos auf den Hinweis „Dieses Video ist in Ihrem Land nicht verfügbar.“ Hier schafft NordVPN mit einem VPN-Server in dem jeweiligen Zielland Abhilfe.

Aber wie sieht es bei NordVPN mit der Datengeschwindigkeit in Richtung attraktiver TV-Länder wie USA, Großbritannien, Spanien, Österreich usw. aus? Zu den rund 60 verfügbaren Ländern gehören natürlich auch diese beliebten Zielgebiete, es soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass in nicht jedem europäischen Land NordVPN-Server vorhanden sind, Afrika und der Nahe Osten sind so gut wie gar nicht vertreten.

Wo es aber geht, stellen selbst Videostreams in hochauflösender HD-Qualität kein Problem dar. Da NordVPN in seinen Tarifen einen unbegrenzten Daten-Traffic zur Verfügung stellt, müssen sich Serien- und Filmfans kein Gedanken um zeitliche Limits beim TV-Vergnügen machen.

NordVPN – die Tarifmodelle

Was uns angenehm auffiel: Bei den NordVPN-Tarifen gibt es keine Leistungsabstufungen, was Datenmengen und/oder Nutzungszeiten betrifft. Alle Nutzer erhalten den gleichen Service, der jedoch bei längerer Vertragslaufzeit wesentlich günstiger wird.

Es stehen vier Modelle zur Auswahl, mit jedem Tarif kann NordVPN auf bis zu sechs Geräten gleichzeitig genutzt werden. Mit Stand Mai 2020 stehen folgende Vertragsoptionen zur Verfügung:

  • Der monatlich abgerechnete Vertrag kostet EUR 10,63 und ist jederzeit kündbar.
  • Das Ein-Jahres-Paket schlägt mit EUR 74,65 zu Buche, was einem Monatspreis von EUR 6,22 entspricht.
  • Für einen Zwei-Jahres-Vertrag zahlt man EUR 106,58 (umgerechnet EUR 4,44 pro Monat).
  • Richtig günstig wird es mit dem 3-Jahres-Paket für EUR 111,82 EUR, was nur EUR 3,10 pro Monat entspricht.

In allen Tarifen ist eine 30-Tages-Geld-zurück-Garantie enthalten. Tagesaktuell bietet NordVPN immer wieder Sonderaktionen an, mit denen die Tarife noch günstiger ausfallen können – ein Blick auf nordvpn.com lohnt sich. Die Bezahlmöglichkeiten sind breit gefächert: Neben der Abrechnung per Kreditkarte wird u. a. auch Amazon Pay und Sofortüberweisung angeboten.

Dass man bei NordVPN Wert auf Datenschutz legt, zeigt sich dadurch, dass man 2019 die relativ unsichere Zahloption PayPal gestrichen hat. Wer insbesondere auf Sicherheit und Anonymität setzt, kann die fälligen Rechnungen auch in Kryptowährungen wie Bitcoin begleichen.

Gibt es auch Nachteile?

Neben all den vielen Vorzügen und der Leisungsfähigkeit des Marktführers sind jedoch auch einige negative Aspekte zu erwähnen, die uns bei NordVPN aufgefallen sind. So ist die Software in einigen Versionen nur in englischer Sprache erhältlich, was vielleicht nicht jedem User gefallen mag.

Mehr ins Gewicht fällt allerdings, dass einige Videostreaming-Plattformen damit beginnen, NordVPN-User zu sperren. Dies konnten wir zumindest bei Amazon Prime Video und beim Fußball-Streaminganbieter DAZN in der jeweils deutschen Version nachvollziehen.

Unser Fazit zu NordVPN

Dass NordVPN zu den besten Anbietern des Marktes gehört (wenn auch nicht unbedingt zu den günstigsten), können wir nach unseren Tests weitestgehend bestätigen.

Die sichere Verschlüsselung ist zwar auch bei der Konkurrenz gängiger Standard, aber mittels Techniken wie Doppel-VPN (vorzustellen wie eine „verschlüsselte Verschlüsselung“) oder Onion-Over-VPN ist eine Rückverfolgung des Users so gut wie ausgeschlossen.

Die Apps sind einfach zu bedienen (wenn auch in Englisch) und bieten eine Reihe von Sonderfunktionen für besondere Anwendungen. Viele Anleitungen für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen Endgeräten erleichtern VPN-Verbindungen auch im beruflichen Umfeld.

Zudem war die Datengeschwindigkeit in unseren Tests – je nach Land des Servers – mehr als ausreichend. Leider ist die Länderauswahl ein wenig begrenzt, sodass Geoblocking-Sperren noch nicht in jedem Land umgangen werden können.

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